Mittwoch, 16. September 2009

Lebensnahe und allgemeinverständliche Theologie

Soeben habe ich einen Post bei Depone über "Allgemeinverständliche Theologie" gelesen. Lies ihn dir ruhig mal durch und lies dann meine Gedanken weiter.
Als ich ihn las, gingen mir direkt einige Sätze von Thoreau durch den Kopf, die man auch auf Theologen übertragen kann:
Heutzutage gibt es Professoren der Philosophie [Theologie], aber keine Philosophen (Theologen).
Um ein Philosoph [Theologie] zu sein, ist es nicht genug, geistreiche Gedanken zu haben oder eine Schule zu gründen, sondern man muß die Weisheit [Jesus] so lieben, daß man nach ihr [ihm] lebt, [...]. Man muss einige der Lebensrätsel nicht theoretisch, sondern praktisch lösen.


Beide Zitate aus Thoreau, Walden, S. 27

Um auf den Post von Depone zurück zu kommen: Möglicherweise liegt die fehlende Allgemeinverständlichkeit an einer Lebensferne und Intellektualisierung. Theologie, die Lehre von Gott, muss etwas mit dem Leben zu tun haben, weil Gott nur im Leben zu erfahren ist, weil er uns in Beziehung zu sich geschaffen hat. Kommen wir wieder dahin, um mit Thoreau zu sprechen, dass wir die Weisheit lieben (1. Kor 1,30), dann wird sich auch unsere Sprache und unser Denken verändern und verständlich werden, weil Jesus im Leben zu erleben ist. Erst wer existenziell erlebt hat, durch Lebenskrisen und Tiefen, dass es Gott wirklich gibt und das er erfahrbar ist, der kann Theologie mit und für die treiben, die nur allgemeinverständliche Sprache verstehen. Erst so wird der Glaube wieder zu der Lebens- und Gesellschaftsverändernden Kraft, die er mal war.

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